US-Wirtschaft – Zinssenkung wird verlängert
Der Verbraucherpreisindex (CPI) für Dezember stieg von 3,1% auf 3,4% und lag damit über den Erwartungen und 20 Basispunkte über der Umfrage. Der Kern-Verbraucherpreisindex blieb mit 0,3 % gegenüber dem Vormonat erhöht, angetrieben durch Dienstleistungen mit 0,4 % gegenüber dem Vormonat, während der Kerngüterpreisindex mit 0 % gegenüber dem Vormonat unverändert blieb. Die Disinflation bei den Kerngütern hat sich inzwischen weitgehend gelegt, so dass der Schwerpunkt weiterhin auf der Dienstleistungsinflation liegt, die durch die nach wie vor hohen Löhne und Kosten für Unterkünfte gestützt wird. Die US-PPI-Daten vom Freitag blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück und werden zusammen mit dem Verbraucherpreisindex wahrscheinlich zu einer Verlangsamung der PCE-Inflation führen – und das ist es, was für die US-Notenbank Fed wichtig ist. Die Märkte reagierten am Donnerstag kaum auf den Verbraucherpreisindex, erholten sich aber nach dem PPI und der Senkung der Preise für März auf 80 %.
In dieser Woche konzentrieren wir uns auf die Rede von Waller am Dienstag, da er ein wichtiges FOMC-Mitglied ist, das wir im Hinblick auf die Leitlinien beobachten sollten, und auf die Einzelhandelsumsätze am Mittwoch, bei denen ein Rückgang des Drucks der Kontrollgruppe von 0,3 % auf 0,2 % erwartet wird.

US-Wahlen – Iowa Caucus-Auftakt
Am heutigen Montag beginnt die Suche der Republikaner nach ihrem Präsidentschaftskandidaten. Beim Iowa Caucus stehen 40 Delegierte zur Wahl. Trump liegt in den Umfragen über 50 % und wird voraussichtlich mit großem Vorsprung gewinnen, da sein Wahlkampfteam seit 2017 in Iowa gut organisiert ist. De Santis und Hailey kämpfen um den zweiten Platz, wobei für De Santis wesentlich mehr auf dem Spiel steht, da sie allein in Iowa 35 Millionen Dollar für TV-Werbung ausgegeben hat und ihr die Mittel bald ausgehen werden. In Iowa geht es vor allem um das Momentum, und alles andere als ein grosser Sieg von Trump oder ein zweiter Platz von De Santis wäre ein Rückschlag und würde sich negativ auswirken. Die Vorwahlen in New Hampshire am 23. Januar und in South Carolina am 24. Februar sind die nächsten wichtigen Ereignisse.

Festverzinsliche Wertpapiere – Angebot 2024
In diesem Jahr werden erneut Anleihen in Rekordhöhe emittiert, da allein die USA, das Vereinigte Königreich, die Eurozone und Japan laut Bloomberg Papiere im Wert von 2,1 Billionen Dollar verkaufen wollen (+7 % gegenüber 2023). Die Haushaltsdefizite sind nach wie vor besorgniserregend, vor allem in den USA, und da mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in diesem Jahr zur Wahl geht, ist mit höheren Steuerausgaben zu rechnen, die wiederum Finanzmittel erfordern. Gleichzeitig rücken die Fälligkeitstermine 2025/26 näher, so dass sich die Unternehmen refinanzieren müssen. Nach Angaben von Santander hatten die europäischen Primärmärkte ihren zweitbesten Start in das Jahr: 47 Mrd. Euro wurden letzte Woche emittiert, was einem Jahresumsatz von 89 Milliarden Euro entspricht. Der Grossteil davon entfiel mit 65 Mio. Euro (-15 % gegenüber dem Vorjahr) auf Finanzunternehmen, während Unternehmen 24 Mrd. Euro (+13 % gegenüber dem Vorjahr) emittierten. Die Nachfrage nach Neuemissionen von Staats-, Finanz- und Unternehmensanleihen war hoch, da erwartet wird, dass die Zentralbanken die Zinssätze in diesem Jahr senken werden, und die Anleger versuchen, sich hohe Renditen zu sichern, solange sie noch können.

Algebris Investments’ Global Credit Team