GLOBAL CREDIT BULLETS | Montag, 8. April 2024

EZB-Vorschau – Alles klar für eine Zinssenkung im Juni
Nach der schwächeren Inflation in der Eurozone in der vergangenen Woche wird die EZB wahrscheinlich den Weg für ihre erste Zinssenkung im Juni ebnen. Der harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) fiel von 2,6% auf 2,4%, während die Kerninflation von 3,1% auf 2,9% zurückging. Beide Zahlen blieben um 0,1% hinter den Erwartungen zurück und waren hauptsächlich auf die Disinflation bei Nahrungsmitteln, Energie und Nicht-Energie-Gütern zurückzuführen. Die Dienstleistungsinflation hat sich in den letzten fünf Monaten bei 4% eingependelt, so dass die EZB vor der Juni-Sitzung weitere Daten benötigen wird, vor allem die Lohnschätzung für das erste Quartal, die am 23. Mai veröffentlicht wird. Für die Sitzung am Donnerstag werden keine neuen Projektionen vorliegen, und wir gehen davon aus, dass sich die Pressemitteilung nur geringfügig ändern wird, während Christine Lagarde während der Pressekonferenz möglicherweise offener über die Aussichten auf Zinssenkungen sprechen wird.

Geopolitik – Spannungen zwischen Israel und dem Iran schüren Ängste vor einer Abwertung
Nach dem mutmasslichen Angriff Israels auf hochrangige iranische Militärkommandeure in der iranischen Botschaft in Syrien in der vergangenen Woche nehmen die Spannungen zwischen Israel und dem Iran zu. Es ist unwahrscheinlich, dass der Iran eine direkte Konfrontation sucht, aber er hat Vergeltungsschläge angedeutet, wahrscheinlich durch die Unterstützung von Verbündeten wie der Hisbollah. Ministerpräsident Netanjahu erklärte, dass Israel entsprechend reagieren werde, was am Donnerstagabend zu einem Ausverkauf an den Risikomärkten und einer Erholung der Anlagen in sicheren Häfen führte. Die USA behaupten, nichts von dem Angriff auf die Botschaft gewusst zu haben, während Biden die weitere Unterstützung der USA mit der Verbesserung der humanitären Bedingungen im Gazastreifen verknüpft. Dies übt zusätzlichen Druck auf die israelische Regierung aus, die bereits unter der geringen Beliebtheit Netanjahus im Inland leidet. Die Ölpreise der Sorte Brent erreichten aufgrund der Eskalation 90$ und lagen damit nur 5$ unter dem Höchststand vom September 2023 – eine zunehmende Sorge für die Risikomärkte und Inflationsprognostiker.

US-Wirtschaft – Starke Beschäftigung, aber die Fed beobachtet Inflation
Der Non-Farm Payrolls (NFP)-Bericht vom Freitag überraschte mit einer Rekordzahl von 303k, die weit über der Schätzung von 214k lag, und gegenüber dem letzten Monat um 275k anstieg. Die Arbeitslosenquote sank von 3,9% auf 3,8%, der durchschnittliche Stundenlohn ging jedoch im Jahresvergleich von 4,3% auf 4,1% zurück. Das Beschäftigungswachstum in den USA bleibt angesichts der hohen Zuwanderung stark, was sich deshalb nicht inflationär auswirken sollte. Die US-Notenbank Fed bleibt angesichts der stärkeren Arbeitsmärkte gelassen, hofft aber auf eine niedrigere Inflation in dieser Woche, um die Zinssenkungen für dieses Jahr auf dem Tisch zu behalten. Der bekannte ‘Falke’ Kashkari stellte letzte Woche in Frage, ob Zinssenkungen im Jahr 2024 überhaupt notwendig seien, aber selbst nach dem Druck vom Freitag bleiben die Märkte bei etwa drei Zinssenkungen, wobei die Chancen für einen Beginn im Juni sinken. Der Druck liegt auf den für Mittwoch erwarteten Verbraucherpreisindex-Zahlen (VPI) niedrig auszufallen. Ökonomen prognostizieren für die Gesamt- und Kerninflation einen Wert von 0,3% im Monatsvergleich, was 0,1% unter den Werten des letzten Monats läge.

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Algebris Investments’ Global Credit Team