Frankreich – Haushaltsstreit geht in die nächste Runde
In Frankreich sorgt das Ringen um die Staatsfinanzen für politische Turbulenzen. Da die rechtsnationale Partei Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen weitere Zugeständnisse bei den im Haushaltsplan enthaltenen Gesetzesentwürfen fordert, droht Premierminister Barnier ein Misstrauensvotum im Dezember. Das wäre der letzte Ausweg, um den Haushalt im Jahr 2024 zu verabschieden. Ein Misstrauensvotum würde die Regierung stürzen und Präsident Macron sähe sich gezwungen, Anfang 2025 eine neue Regierung zu bilden. Dadurch könnte sich die Verabschiedung des Haushalts mindestens um ein weiteres Vierteljahr verzögern. Der genaue Zeitpunkt einer Einigung lässt sich nur schwer vorhersagen, aber das Ergebnis wird wahrscheinlich schlechter ausfallen als erwartet. Da ein Konsens nur durch Zugeständnisse an jede einzelne Partei erzielt werden kann, könnte das Haushaltsdefizit 2025 deutlich über 5% liegen. Dies könnte zu weiteren Abflüssen aus dem Inland und zu Rating-Herabstufungen führen. Obwohl die Spreads von französischen Staatsanleihen (OAT) gegenüber Bundesanleihen so hoch sind wie seit fünf Jahren nicht mehr, gehen wir davon aus, dass französische Vermögenswerte in den kommenden Monaten weiter unter Druck stehen werden.
USA – Wirtschaftsdaten im Fokus
In den USA liegt das Hauptaugenmerk in der kommenden Woche auf den Makrodaten. Am Montag werden die ISM-Zahlen Aufschluss darüber geben, wie sich die Konjunktur im November entwickelt hat. In der zweiten Wochenhälfte stehen die Arbeitsmarktdaten im Vordergrund. Für November werden 200.000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft erwartet. Ein solches Ergebnis könnte eine Zinssenkung durch die Fed in der darauffolgenden Woche begünstigen. Wir halten eine Zinssenkung im Dezember nach wie vor für wahrscheinlich. Die US-Notenbank wird jedoch die Gelegenheit nutzen, um die Märkte auf eine etwas restriktivere Haltung einzustimmen als noch im November.
Algebris Investments’ Global Credit Team
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