Am Wochenende nutzte Trump die Befugnisse im Rahmen des nationalen Notstands, um mit Wirkung vom 4. Februar Zölle in Höhe von 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie 10% auf Importe aus China zu verkünden.
Die für Freitag erwartete Veröffentlichung der Beschäftigtenzahlen ausserhalb der Landwirtschaft wird voraussichtlich einen Zuwachs von 170.000 Arbeitsplätzen ergeben.
Angesichts der politischen Unsicherheit unter Trump beliess die Fed die Zinsen am vergangenen Mittwoch wie erwartet bei 4,25-4,5%.
US-Politik: Trump macht ernst
Am Wochenende nutzte Trump die Befugnisse im Rahmen des nationalen Notstands, um mit Wirkung vom 4. Februar Zölle in Höhe von 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie 10% auf Importe aus China zu verkünden. In Anbetracht der raschen Umsetzung und des Umfangs der Zölle, die 44% der US-Einfuhren betreffen, ist diese Ankündigung im Vergleich zu den Erwartungen ziemlich aggressiv ausgefallen. Für die US-Wirtschaft deuten frühere Modelle der Fed, die während Trumps erster Amtszeit verwendet wurden, auf einen Rückgang des BIP um 1,2% und einen Anstieg der PCE-Kerninflation um 0,7% hin. Außerhalb der USA dürfte es ebenfalls zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen. Kanada hat bereits Gegenzölle in Höhe von 25% auf US-Waren im Wert von 155 Mrd. USD in Aussicht gestellt. Mexiko und China haben Vergeltungsmassnahmen angekündigt, aber noch keine Einzelheiten genannt. Angesichts der kurzen Zeitspanne lassen sich nur schwer Verhandlungen führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zölle kommen, ist dementsprechend hoch und zeigt, dass Trump es mit seinen Drohungen ernst meint.
Der Markt zeigte eine deutliche Reaktion. Der US-Dollar legte um 1,1% zu, insbesondere gegenüber dem CAD (+1,3%), dem MXN (+2,3%) und dem EUR (EURUSD -1,3%). S&P500-Futures fielen um 2%, während sich die Spreads von europäischen Hochzinsanleihen um 10 Basispunkte ausweiteten. Die US-Zinskurve vollzog eine Wendung und flachte ab. Die Renditen von 2-jährigen US-Staatsanleihen stiegen aufgrund höherer Inflationserwartungen um 7 Basispunkte, während 30-jährige US-Staatsanleihen um einen Basispunkt fielen.
US-Wirtschaft: Stabile Arbeitsmärkte
Die für Freitag erwartete Veröffentlichung der Beschäftigtenzahlen ausserhalb der Landwirtschaft wird voraussichtlich einen Zuwachs von 170.000 Arbeitsplätzen ergeben. Dieses Ergebnis entspricht dem jüngsten Trendwachstum und zeigt keine wesentlichen Anzeichen von Schwäche. Die Arbeitslosenquote dürfte unverändert bei 4,1% liegen, und der durchschnittliche Stundenlohn wird voraussichtlich von 3,9% auf 3,8% sinken. Die Waldbrände in Los Angeles stellen ein Abwärtsrisiko für die Beschäftigungszahlen in diesem Monat dar. Die Schätzungen liegen bei einem Verlust von 20.000 bis 30.000 Arbeitsplätzen. Zu Beginn der Woche werden die ISM-Umfragen für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor weitere Einblicke in die Stimmung an den Arbeitsmärkten liefern. Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch noch vor uns, da die von Trump angeordneten Abschiebungen den Arbeitsmarkt vor allem im verarbeitenden Gewerbe erheblich belasten werden.
Zentralbanken: Abwarten, was Trump macht
Angesichts der politischen Unsicherheit unter Trump beliess die Fed die Zinsen am vergangenen Mittwoch wie erwartet bei 4,25-4,5%. In ihrer Erklärung nahm sie geringfügige Änderungen hinsichtlich der Stabilisierung der Arbeitslosenquote vor. Ausserdem wurden Formulierungen über „Fortschritte“ in Richtung des Inflationsziels von 2% gestrichen. Doch Powell stellte klar, dass diese Änderungen keine politische Bedeutung haben. Die Fed ist weiterhin von Trumps Politik abhängig. Angesichts der steigenden Inflationserwartungen im Rahmen von Trumps Zollpolitik preisen die US-Kurzfristzinsen bis zum Jahresende nur Zinssenkungen um 37 Basispunkte ein.
Die EZB senkte die Zinsen am vergangenen Donnerstag wie erwartet um 0,25% auf 2,75%. Die Geldpolitik in der Eurozone ist nach wie vor restriktiv. Angesichts der steigenden Inflation könnten die Zinsen jedoch weiter gesenkt werden und sich der von der EZB gesetzten Endmarke von 2% nähern. Lagarde kündigte für diese Woche eine neue Studie über neutrale Zinssätze an, die wir aufmerksam verfolgen werden, um die Marschrichtung für die EZB-Zinsen in diesem Zyklus zu bestimmen. Wirtschaftswissenschaftler sind unterschiedlicher Meinung, ob die EZB die Zinsen lediglich auf ein neutrales Niveau absenken sollte oder ob sie angesichts der Trump’schen Zölle und einer sich verlangsamenden Wirtschaft eine noch stärkere Lockerung vornehmen sollte (z. B. auf ein Niveau von 1,5%).
Algebris Investments’ Global Credit Team
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