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Die Gespräche zwischen Präsident Trump und Präsident Selenskyj sind am Freitag gescheitert, so dass sich Europa praktisch am Scheideweg befindet. Letzte Woche kündigte Präsident Trump mit Wirkung ab Dienstag zusätzliche Zölle in Höhe von 10 % auf alle chinesischen Einfuhren an und begründete dies mit den unzureichenden Bemühungen Chinas zur Eindämmung des Fentanyl-Schmuggels. Die Märkte haben die US-Zölle in den letzten Wochen anders interpretiert, weg von Inflations- und hin zu Wachstumssorgen. Die EZB wird am Donnerstag die Zinsen um 0,25 % auf 2,5 % senken, und neue Prognosen werden voraussichtlich eine Abschwächung des Wachstums und eine Anhebung der Gesamtinflation angesichts höherer Energiepreise zeigen.
Ukraine – Ein entscheidender Moment für Europa
Die Gespräche zwischen Präsident Trump und Präsident Selenskyj sind am Freitag gescheitert, so dass sich Europa praktisch am Scheideweg befindet. Entweder stärken die europäischen Länder ihre Entschlossenheit durch höhere Verteidigungsausgaben in den einzelnen und gemeinsamen Haushalten und eine stärkere Durchsetzung von Sanktionen, oder die Rolle des Kontinents wird aus globaler geopolitischer Sicht marginaler werden, und Wirtschaft und Sicherheit werden sich in einer verwundbare Lage befinden. Am Wochenende übernahmen Grossbritannien und Frankreich die Führung bei friedensvermittelnden Initiativen und deutsche Medien berichteten über eine Idee von fast 1 Bio. EUR für Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben (gegenüber den zuvor diskutierten 200 Mrd. EUR). Der nächste Monat wird für die Diskussion von entscheidender Bedeutung sein, da ein mögliches Friedensabkommen kurzfristig zustande kommen könnte und der neue deutsche Bundestag Anfang April konstituiert wird.
Globaler Handel – Zölle kommen
Letzte Woche kündigte Präsident Trump mit Wirkung ab Dienstag zusätzliche Zölle in Höhe von 10 % auf alle chinesischen Einfuhren an und begründete dies mit den unzureichenden Bemühungen Chinas zur Eindämmung des Fentanyl-Schmuggels. Diese 10 % kommen zu den bereits am 4. Februar angekündigten 10 % hinzu, wodurch sich die Gesamtzölle nun auf 20 % erhöhen und der Druck auf China weiter steigt. Darüber hinaus werden die USA, ebenfalls ab Dienstag, wegen der Besorgnis über den Drogenschmuggel Zölle von 25 % auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko erheben. Um diese Zölle abzuwenden, bemühen sich nun beide Länder darum, Fortschritte bei der Bekämpfung des Fentanyl-Handels nachzuweisen.
Die Ankündigung führte zu einer allgemeinen Risikoaversion an den Märkten, was zu fallenden Aktienkursen und Renditen führte. Für die EU kündigte Trump ab dem 2. April Zölle von 25 % auf europäische Autos an, mit der Begründung eines Handelsungleichgewichts, da die EU ihrerseits 10 % Zölle auf US-Autos erhebt.
US-Wirtschaft – Zölle belasten das Wachstum
Die Märkte haben die US-Zölle in den letzten Wochen anders interpretiert, weg von Inflations- und hin zu Wachstumssorgen. Die Stimmungsdaten waren im vergangenen Jahr stark, da Verbraucher und Unternehmen ihre Ausgaben nach den US-Wahlen und vor Einführung der Zölle vorgezogen hatten. Doch nun belastet die Unsicherheit über bevorstehende politische Veränderungen die Wirtschaft. Der Citigroup Economic Surprise Index fiel von +40 im November auf -16 in der jüngsten Auswertung, da die Daten zu Verbraucherstimmung, Einkaufsmanagerindex, Baubeginnen und Fabrikaufträgen hinter den Erwartungen zurückblieben. Diese Woche werden neue Daten zum Arbeitsmarkt veröffentlicht, wobei die jüngsten Stellenstreichungen durch die Regierung unter Trump/DOGE möglicherweise zu schwächeren Ergebnissen führen könnten. Die Konsenserwartungen liegen bei 158.000 neu geschaffenen Stellen, etwas mehr als die 143.000 im Januar.
Vorschau auf die EZB – Zinssenkung, aber wie tief?
Die EZB wird am Donnerstag die Zinsen um 0,25 % auf 2,5 % senken, und neue Prognosen werden voraussichtlich eine Abschwächung des Wachstums und eine Anhebung der Gesamtinflation angesichts höherer Energiepreise zeigen.Die Debatte der EZB dreht sich um die Restriktivität der Geldpolitik und darum, wie der Kurs nach der Sitzung in dieser Woche aussehen wird. Die April-Sitzung wird voraussichtlich offen bleiben, da die EZB ihre Leitlinien für die einzelnen Sitzungen beibehält. Die Divergenz innerhalb der EZB nimmt zu, da die hawkischen Mitglieder, zum Beispiel Schnabel/Nagel, für eine Verlangsamung der Zinssenkungen aussprechen, sehen die dovischen Mitglieder noch Spielraum für weitere Senkungen. Das Basisszenario geht von einem Zinssenkungszyklus in Richtung eines Endzinses von 2 % aus. Angesichts der US-Zolldrohungen, steigender Arbeitslosigkeit und wahrscheinlich in die USA gerichteten Verteidigungsausgaben können wir jedoch Zinssenkungen unter den neutralen Wert nicht ausschliessen.
Algebris Investments’ Global Credit Team
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