Märkte – Schlechte Nachrichten sind schlechte Nachrichten
Die Märkte werden schwächer, da die Angst vor einer Rezession wächst. Schwache Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe in Europa, steigende Arbeitslosenzahlen in den USA und das Ausbleiben fiskalischer Anreize in China führen zu einer allgemeinen Schwäche der Aktienmärkte. Eine schlechte US-Gewinnsaison verstärkt die Bedenken. Die am Freitag veröffentlichten Juli-Daten zeigten einen Anstieg der US-Arbeitslosenquote auf 4,3 %, den höchsten Stand seit Oktober 2021. Das 12-Monats-Wachstum in den USA liegt jetzt bei 1 %, was zwar keine Rezession ist, aber deutlich unter dem Trend liegt. Wir halten die aktuellen Daten immer noch nicht für rezessiv, erkennen aber an, dass die Risiken gestiegen sind. Das Debakel bei den Risikoanlagen entwickelt sich zu einem regelrechten Abbau von Carry Trades und beliebten Risikopositionen, da die Stärke des japanischen Yen zu Verkäufen von Anlagen wie japanischen und US-Aktien zwingt. Diese Marktdynamik verstärkt die Reaktion auf schwächere, aber nicht katastrophale Daten. Die weltweiten Aktienmärkte liegen nun 5 % unter ihrem Höchststand, und die Bewegungen waren in der letzten Woche in Europa und den USA besonders stark. Die Kreditspreads haben sich ausgeweitet, sind aber immer noch weit von den Rezessionswerten entfernt. Die Zinssätze hingegen preisen einen düsteren Ausblick ein. Die US-Kurve sinkt rasch und preist nun Zinssenkungen von 125 Basispunkte im Jahr 2024 ein, davon 50 Basispunkte im September. Wir sehen weiterhin Abwärtspotenzial bei risikoreichen Anlagen, glauben aber, dass die Zinsmärkte allmählich überbewertet werden.
Fed – Kürzungen am Horizont
Auf ihrer Juli-Sitzung hat die Federal Reserve die Märkte auf einen Beginn ihres Zinssenkungszyklus im September hingewiesen. Die Erklärung klang neutral, aber der Vorsitzende Powell sprach sich für eine Zinssenkung im Rahmen des Basisszenarios im September aus. Die Diskussion verlagerte sich schnell auf den Zeitpunkt und das Tempo, wobei deutlich wurde, dass sich der FOMC (Federal Open Market Committee) mit dem Beginn von Zinssenkungen im Sommer wohlfühlt, mit einer möglichen ausdrücklichen Ankündigung auf der Sitzung in Jackson Hole Ende August. Die Sitzung fand statt, bevor die schlechten Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden, so dass in den nächsten Tagen weitere dovishe Kommentare folgen könnten. Die Fed hat das Gleichgewicht der Risiken von der Inflation zum Wachstum verschoben und damit de facto eine neue Phase im geldpolitischen Zyklus eingeleitet.
BoJ – Eine neue Ära
Die Bank of Japan (BoJ) überraschte die Märkte mit einer Zinserhöhung um 15 Basispunkte auf 0,25 % auf ihrer Juli-Sitzung. Die Zentralbank kündigte ausserdem an, die Anleihekäufe in den nächsten zwei Jahren um 50 % zu reduzieren, was den Markterwartungen entsprach. Die Ankündigung erfolgte zu einer Zeit, in der das Finanzministerium wiederholt versucht hat, die Währung zu verteidigen, und kurz bevor von der US-Notenbank allgemein erwartet wurde, dass sie sich auf einen dovishen Kurs einschwenken würde. Sie stellt somit einen Schlussstrich unter die Devisenpolitik dar, ähnlich wie die Aufgabe der im März 2023 eingeführten Zinskurvensteuerung. Der japanische Yen ist in den letzten zwei Wochen von 160 auf 147 gegenueber dem USD gestiegen, bleibt aber weiterhin stark unterbewertet und wird von in- und ausländischen Anlegern unterschätzt. Die Währung wird daher wahrscheinlich weiter aufwerten, wenn die Zentralbank ihre Politik weiter normalisiert.
Algebris Investments’ Global Credit Team
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